Geplant ist ein dreijähriges Projekt, das die folgenden Arbeitsschritte und -phasen vorsieht:
1) Auf- und Ausbau eines interdisziplinären Forschungsnetzwerks (ab erstem Jahr)
Durch die Aktivierung und den weiteren Ausbau des Netzwerks aus deutschen und italienischen FachexpertInnen sollen der interdisziplinäre Dialog und der Wissenstransfer vom akademischen Diskurs in die Gesellschaft gefördert werden.
2) Empirische Untersuchung (erstes und zweites Jahr)
Erstellung und Untersuchung eines digitalen multimedialen Korpus aus schon vorhandenen deutsch und italienischsprachigen Materialien (Internetauftritte, Museumsbroschüren, Audioguides oder Aufnahmen von Museumsführungen).
Die Korpusanalyse soll sich besonders auf die folgenden Forschungsschwerpunkte konzentrieren:
Gebrauch von schriftlichen und mündlichen Kommunikationspraktiken und Strategien, die verschiedenen Funktionen dienen (z.B. Raumlokalisierung, Aufmerksamkeitssteuerung, Verständnissicherung usw.; vgl. u.a. Höhmann 2013; Nardi 2013; Hausendorf 2014; Ravetto 2014; Spieß 2017; Nettke 2018; Giessen/Schweibenz 2020);
Gebrauch von kommunikativen Strategien für verschiedene Adressaten (Kinder, Senioren, Kunstexperten; vgl. u.a. Schrübbers 2013; Boroffka 2013);
Gebrauch von besonderen Kommunikationsmitteln (z.B. leichte/einfache/klare Sprache, vgl. Baumert 2016; Bredel/Maaß 2016, 2019; Maaß 2019; Luttermann 2017; inklusives Sprechen, vgl. Corbisiero et al. 2016; Diewald / Steinhauer 2020; emotionale Sprache, vgl. Ekman 1992; SchwarzFriesel 2013, 2015; Magris 2013);
Unterschiede zwischen schriftlichen und mündlichen Vermittlungsformaten (Textstruktur, prosodische Mittel vs. graphische Gestaltung usw.; vgl. z.B. Dürscheid 2003; Costa 2013).
3) Bearbeitung schon vorhandenen Materials und Erarbeitung von innovativen Kommunikationsformaten für kleinere und mittlere Museen (zweites und drittes Jahr)
Anhand der Ergebnisse der wissenschaftlichen Untersuchung (Phase 2), werden die schon vorhandenen Kommunikationsmaterialien der Museen bearbeitet.
Darüber hinaus werden neue Text- und Kommunikationsformate entwickelt (z.B. mehrsprachige Storytelling-Videos oder -Podcasts, interaktive virtuelle Räume).
4) Einsatz der bearbeiteten und neu entwickelten Kommunikationsformate und erste Evaluation der Projektergebnisse (drittes Jahr)
Die revidierten und neu erarbeiteten Formate werden in der Kommunikationspraxis der am Projekt beteiligten Museen eingesetzt. Sie werden im Hinblick auf ihre Wirksamkeit und Effizienz evaluiert. Die Auswertung erfolgt durch Besucherbefragungen bzw. - interviews sowie durch die Analyse der Besucherzahlen (vor Ort und in den virtuellen Räumen).